So wie Rolf Miltz geht es auch Helma Bergermann 69, Finanzbeamtin a.D. Zeit sinnvoll nutzen, etwas geben und dafür etwas zurückbekommen, schafft Zufriedenheit und macht das Leben schöner. Viele Menschen können kaum glauben, dass solche Gedanken und die Hospizarbeit, vor allem, die ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit, zusammenpassen.
Beschäftigt man sich schließlich mit dem Thema, merkt man sehr schnell, wie wunderbar Kinder, Familie, Freude, Dankbarkeit, Akzeptanz und Demut zusammenpassen – sich manchmal sogar gegenseitig bedingen. „Kinderhospizarbeit bedeutet auch, schwersterkrankte Kinder und Ihre Familien über viele Jahre zu begleiten“, weiß Gisela Müntjes, Koordinatorin im Möwennest. „Die meisten begleiteten Kinder haben eine lebensverkürzende Behinderung oder Erkrankung, mit der sie durchaus das Erwachsenenalter erreichen können. In dieser gesamten Zeit, bis zum 27. Lebensjahr, dürfen wir sie und ihre Familien begleiten.“
Wie diese Begleitung dann aussieht, kann sehr unterschiedlich sein. Helma Bergermann begleitet seit April eine Familie mit 2 sehr lebhaften Mädchen, denen man auf den ersten Blick ihre Defizite nicht anmerkt. Um der Mutter Freiraum zu schaffen und den Mädchen gerecht zu werden, unterstützt Rolf Miltz seit September in der Familie. „Zu zweit macht es noch mehr Spaß und ist zum Beispiel auf dem Spielplatz entspannter, denn vier Augen sehen mehr als zwei“, so Helma Bergermann. Für diese Entlastung im Alltag ist die Mutter sehr dankbar und die Mädchen freuen sich über die Zeit mit Helma und Rolf.
„So etwas könnte ich nicht!“ Ein Satz, den die ehrenamtlichen wie hauptamtlichen Kräfte in der Hospizarbeit häufig hören, und der im Grunde auf fehlenden Informationen zum Thema basiert. Denn alle Interessenten werden zunächst in einem Qualifizierungskurs auf diese Aufgabe vorbereitet und können sich in dieser Zeit mit der Thematik vertraut machen. Natürlich geht es dabei auch um die Themen „Sterben, Tod und Trauer“, und ja – es kann auch traurig werden. Aber das Leben ist doch auch manchmal traurig.
Sich im geschützten Raum mit professioneller Begleitung diesen unvermeidbaren Themen zu nähern und Ressourcen im Umgang mit herausfordernden Lebenssituationen zu finden, kann für jeden Menschen sehr hilfreich sein.
Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Möwennest bietet ab Januar 2024 wieder einen Qualifizierungskurs für Interessierte an.
Am 07.11.2023 um 18:00 Uhr findet dazu ein Infoabend im Pallottihaus,
Vikariestr. 2a, 46117 Oberhausen, statt.
Für weitere Informationen melden Sie sich gerne unter: 0208 – 740 148 70 oder
moewennest@ch-ob.de