Zehn leidenschaftliche Hobbykünstler und -künstlerinnen aus Oberhausen hatten einen Plan: Sie wollten eine Revue aufführen, mit Stücken aus Musicals, Schlagern, Pop und Rock, Menschen begeistern und mit den Einnahmen des Tages etwas Gutes tun. Ideen haben viele. Das Ensemble Schicht im Schacht füllte diesen Plan jedoch zielstrebig mit viel Leben. Ein dreiviertel Jahr probten die Ensemblemitglieder im Theater an der Niebuhrg. Aus 200 klangvollen Ideen resultierten schließlich 21 Stücke, die es auf die Bühne schafften. Live gesungen und getanzt zur Musik aus dem Rechner. „Das Team der Niebuhrg hat das Ensemble vom ersten Tag an unterstützt, mit Licht- und Tontechnikern, Kostümen und natürlich mit den Räumen. Damit ist die Niebuhrg ein wichtiger Player bei dieser Gesamtaktion“, erklärt Holger Tiedtke, Organisator, Manager, Regisseur und auch Sänger der Revue.
Am 13., 14. und 15. Oktober 2023 präsentierte ein bis in die Haarspitzen motiviertes Team seine Revue auf großer Bühne. Dreimal vor ausverkauftem Haus, dreimal wurde es ein voller Erfolg. Und jeder Besucher wusste noch vor dem ersten Ton, dass die Einnahmen gespendet werden. Also ging das Saallicht aus, die Bühnenbeleuchtung zentrierte sich, die Musik startete. „Das war eine absolut superheftige Erfahrung. Ich hatte die ganze Zeit eine Pulsuhr am Handgelenk, die mir zur Premiere einen Puls von 176 anzeigte“, erklärt der Sänger Michael Seng. Die Aufregung hat sich gelohnt – in vielfacher Hinsicht.
Die Kosten in einem stationären Hospiz werden zu einem großen Teil durch die Krankenkassen refinanziert. Aber eben nicht zu 100 Prozent. Damit es in diesen letzten Lebensräumen gemütlich, schön und eben lebenswert wird, ist jedes stationäre Hospiz auf Spenden angewiesen. „Das Geld wird dann für die Menschen eingesetzt, die als Gast im Hospiz sind, damit sie ihre letzte Lebenszeit wertvoll nutzen können. So können wir zum Beispiel Klinikclowns oder Musiktherapeuten engagieren. Das kann man nur mit zusätzlichen finanziellen Mitteln“, erklärt der Leiter des Stationären Hospizes St. Vinzenz Pallotti Andreas Stahl. Er war auch bei der Premiere der Revue Musik im Schacht dabei und weiß daher aus erster Hand, woher die Spende in Höhe von 6.000 Euro kommt. „Mit der Summe haben wir zu Beginn unserer Planung für die Revue nie gerechnet,“ gibt die Tänzerin des Ensembles Silke Seng zu und Stahl ergänzt: „Diese Spendenhöhe ist für uns überhaupt nicht alltäglich. Und dass die Spende dann auch noch mit so einer tollen Aktion verknüpft ist, freut mich ganz besonders.“
Manchmal braucht es eben einfach nur eine gute Idee und motivierte Menschen, um viel Spaß mit sozialem Engagement für alle Seiten gewinnbringend zu verknüpfen.