Acht Monate haben Oberhausener Handwerkerfirmen teils ehrenamtlich gearbeitet – heute ist das neue Hospizzentrum „Pallottihaus“ in der Vikariestraße 2 in Osterfeld offiziell in Betrieb gegangen. „Ich danke allen Beteiligten für ihren herausragenden Einsatz“, sagte Oberbürgermeister Daniel Schranz anlässlich der Schlüsselübergabe am Donnerstag begeistert. „Durch das Pallottihaus entsteht ein guter Rahmen für die Hospizarbeit der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ganz Oberhausen.“ Den Schlüssel selbst übergab Bezirksbürgermeister Thomas Krey. Die Eigenleistungen der Firmen sowie die Spenden von „Oberhausen hilft“, Sparkassen Bürger-Stiftung und des Fördervereins „St. Vinzenz Pallotti“ belaufen sich auf insgesamt 240.000 Euro.
In den neuen Räumen arbeiten der Ambulante Hospizdienst, das „Möwennest“ sowie die Hospizakademie des Trägers „Christliche Hospize Oberhausen“. „Alle Handwerker waren mit Herzblut dabei und wollten mitwirken, um insbesondere dem Möwennest und damit schwerstkranken Kindern und deren Familien zu helfen“, berichtet Wolfgang Heitzer, Geschäftsführer des Vereins „Oberhausen hilft“. Denn der Schwerpunkt des Vereins gilt hilfsbedürftigen Kindern und Jugendlichen. „Hospizarbeit lebt vom Engagement der Menschen und auch von Spenden. Deswegen freuen wir uns sehr über diese große Unterstützung für unsere Arbeit“, sagt Michael Kreuzfelder, Geschäftsführer der „Christliche Hospize Oberhausen“.
Auf 160 m² Fläche bietet das neue Zentrum ab heute Raum für Beratung, Begleitung, Aus- und Fortbildungen von Haupt- und Ehrenamtlichen sowie die notwendige Verwaltungsarbeit. Dafür wurde die Immobilie der Pfarrei St. Pankratius angemietet und umgebaut. Das Hospizzentrum ist gut erreichbar und das zukünftig neu gestaltete Parkumfeld zwischen Vikariestraße und Pankratiuskirche lädt zum Verweilen ein.
Auch die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ambulanten Hospizes St. Vinzenz Pallotti finden hier eine neue Anlaufstelle. Sie begleiten schwerstkranke und sterbende Menschen sowie deren An- und Zugehörige. „Im neuen Hospizzentrum haben sie nun die nötigen Räume, um Gespräche mit Angehörigen und Freunden zu führen, aber auch neue Interessenten zu beraten“, freut sich Paul Hüster, Leiter der Hospizdienste. Neue Möglichkeiten ergeben sich auch für das „Möwennest“, den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst. Hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen, oft über lange Zeit. „Sie brauchen Räume für Begegnungen, um mit den Familien außerhalb von Krankenhaus und Zuhause einen geschützten Bereich zu haben“, weiß Hüster. Ein erstes Projekt unter Corona-Bedingungen läuft schon an: Musiker werden sich mit Familien im Hospizzentrum treffen, um gemeinsam ein Lied einzuspielen. Später wird aus den einzelnen Musik-Bausteinen ein gemeinsames Lied geschaffen – ein Stück Zusammenhalt in der Pandemie.
Gleichzeitig wird das Hospizzentrum auch ein Standort der gemeinsamen Akademie mit dem Ambulanten Hospiz Oberhausen e.V.: Zukünftig finden unter anderem die Weiterbildung für Palliativ-Pflegende und die Befähigungskurse für Ehrenamtliche in der Hospizakademie an der Vikariestraße statt.
Foto: Bezirksbürgermeister Thomas Krey (r.) übergibt vor dem neuen Hospizzentrum symbolisch den Schlüssel an Michael Kreuzfelder, Geschäftsführer der Christlichen Hospize Oberhausen gGmbH. Stellvertretend für die vielen Projekt-Beteiligten (v.l.): Jörg Bischof, 1. Vorsitzender „Oberhausen hilft“, Peter Geese, GEESE-Bau, Nicole Peters-Bokelmann, Koordinatorin Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst „Möwennest“, Andre auf der Heiden, 2. Vorsitzender „Oberhausen hilft“, Horst Kalthoff, technischer Leiter Projekt Hospizzentrum , Gisela Müntjes, Koordinatorin Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst „Möwennest“ und Oliver Mebus, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Oberhausen.
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