Ein Seminar über den milden Suizid – 05.04.2023

23. März 2023

Wie kann die moderne Medizin einen Suizid durch den Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit begleiten?


In einem zweistündigen Seminar informiert die Oberhausener Hospiz- und Palliativakademie Interessierte im Detail.

Wenn das Leiden bei einer Erkrankung lang und schmerzhaft ist, wählen manche Menschen den Freitod, indem sie nichts mehr essen und trinken. Dieser freiwillige Verzicht auf Ernährung und Flüssigkeiten führt dann in fünf bis sieben Tage zum Tod. Spätestens seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26.2.2020 steht fest: Die Freiheit, sich das Leben zu nehmen, umfasst auch die Freiheit, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen. Es war ein wegweisendes Urteil, dass sich klar von der aktiven Sterbehilfe distanziert. Dort geht es um die Gabe tödlicher Substanzen, und die ist nach wie vor in Deutschland verboten. Das Urteil richtet sich daher an Menschen, die beispielsweise eine Tumorerkrankung haben und die letzte quälende Lebenszeit selbstbestimmt verkürzen wollen. Und hier gilt es sogar als unterlassene Hilfeleistung, würde ein Arzt diesen Menschen im Verlauf des Sterbens nicht begleiten.

 

Der Oberhausener Facharzt für Palliativmedizin und Innere Medizin Dr. Christof Emschermann führt durch das rund zweistündige Seminar. In dieser Zeit informiert er eine interessierte Öffentlichkeit darüber, wer diesen Verzicht begleiten sollte, welche Möglichkeiten den Ärzt:innen zur Verfügung stehen, spricht aber auch über die Wege eines Abbruchs. Zudem beantwortet er moralische wie ethische Fragen, ist Emschermann doch Mitglied der Ethikkommission der Universität Duisburg-Essen, an der er auch als Lehrbeauftragter tätig ist.

 

Emschermann berichtet auch darüber, wie viele Jahrhunderte es diesen mitunter als milder Suizid bezeichneten Freitod schon gibt. In Tibet ist es beinahe alltäglich, im alten Griechenland war es das auch, erst das Christentum hat diesen Weg in Schranken gewiesen, die bis heute wirken. „Dabei ist es doch etwas Gutes, dass man für sich eine derartig allumfassende Selbstbestimmtheit ohne massive Schmerzen und Qualen definieren kann, um dann beispielsweise im Fieber schlafend zu versterben“, erläutert der Mediziner, der im Rahmen seiner palliativen Arbeit regelmäßig mit solchen oder ähnlichen Themen konfrontiert ist.

 

Der Hospizleiter der Christliche Hospize Oberhausen gGmbH Paul Hüster ergänzt: „Die Hospizbewegung begleitet die gesellschaftlichen Veränderungen in diesem Kontext aufmerksam, zugleich sind die Träger und die Mitarbeitenden zwiespältig. Sie respektieren und beachten die Selbstbestimmung des Menschen und damit auch den möglichen Willen, frühzeitig aus dem Leben zu scheiden. Hospize sind aber für jene Menschen da, die am Lebensende und im Sterben begleitet werden möchten. Deshalb sind sie auch kein Ansprechstelle und kein Lebensort für die Suizidbeihilfe, begleiten aber die Nahrungseinstellung im Sterbeprozess und sprechen mit Gästen, Ärzt:innen, Zugehörigen und Pflegekräften über die palliative Sedierung und weitere Wege einer Leidensmilderung.“

 

Das rund zweistündige Seminar findet am 5.4.2023 von 18.00 bis 20.00 Uhr im Pallottihaus statt, Vikariestraße 2a, 46117 Oberhausen. Interessierte Bürger:innen haben ab sofort die Möglichkeit, sich zu dieser kostenfreien Veranstaltung anzumelden. Entweder über die Homepage der Hospiz- und Palliativakademie www.hospizakademie-oberhausen.de oder telefonisch unter 0208/635 934 33. Die Teilnahme ist auf 20 Personen begrenzt.

 


Kontakt für die Presse

Nicole Peters-Bokelmann - Leitung Hospiz- und Palliativakademie

Tel 0208 / 740 148 70 - Mobil 0176 / 160 020 51 - nicole.peters-bokelmann@ch-ob.de


Das stationäre Hospiz St. Vinzenz Pallotti freut sich über eine bedeutende Spende
25. März 2025
Oberhausen, 25.03.2025 – Das stationäre Hospiz St. Vinzenz Pallotti freut sich über eine bedeutende finanzielle Unterstützung für den geplanten Neubau: Die Höfling-Stiftung hat 15.000 Euro für die Einrichtung des neuen Hospizes gespendet. Die symbolische Übergabe des Spendenschecks fand gestern direkt auf der Baustelle des zukünftigen Standorts statt. Der Rohbau ist bereits abgeschlossen, die Fenster wurden eingesetzt – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung. „Wir sind unendlich dankbar für diese großzügige Spende“, betonte Andreas Stahl, Hospizleiter des St. Vinzenz Pallotti Hospizes. „Ein Hospiz ist ein Ort der Geborgenheit und Würde, und mit dieser Unterstützung kommen wir unserem Ziel, eine bestmögliche Ausstattung für unsere Gäste zu schaffen, ein großes Stück näher.“ Wilfried Lanfermann, Vorsitzender des Fördervereins, nahm die Spende gemeinsam mit Andreas Stahl entgegen und erklärte: „Ein erheblicher Teil der neuen Einrichtung muss über Spenden finanziert werden. Daher ist jede Unterstützung, wie die der Höfling-Stiftung, für uns von unschätzbarem Wert.“ Die Höfling-Stiftung wurde im Oktober 2019 mit dem Ziel gegründet, das öffentliche Gesundheits- und Wohlfahrtswesen in Oberhausen und Umgebung zu fördern. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, soziale Einrichtungen wie das Hospiz St. Vinzenz Pallotti zu unterstützen“, sagte Stiftungsgründer Helmut Höfling. „Die Hospizarbeit verdient unseren größten Respekt, denn sie gibt schwerkranken Menschen und ihren Angehörigen Halt und Unterstützung in einer schweren Zeit.“ Unterstützen Sie den Neubau des Hospizes St. Vinzenz Pallotti Damit unser neues Hospiz wie geplant mit einer modernen und freundlichen Ausstattung eröffnet werden kann, sind wir weiterhin auf Spenden angewiesen. Jeder Beitrag hilft dabei, eine Umgebung zu schaffen, in der schwerstkranke Menschen gut versorgt und begleitet werden können. Spendenkonto: Förderverein Christlicher Hospizdienste St. Vinzenz Pallotti e.V. Bank im Bistum Essen IBAN: DE25 3606 0295 0013 4300 12 Verwendungszweck: Neubau Hospiz St. Vinzenz Pallotti Das Hospiz St. Vinzenz Pallotti bedankt sich herzlich bei allen Unterstützern!
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